Wir Videofilmer
Film- und Video-Autoren Luzern
Filmwettbewerb
2009
am Samstagnachmittag 14. November 2009
von 13.00 – 17.00 Uhr
im SÜDPOL, Luzern
Arsenalstrasse 28 Kriens
Rund 50 Besucher kamen zu unserer Präsentation und Preisverleihung im SÜDPOL.
Die Juryberichte gaben Anlass zu angeregten Diskussionen bei einem Bier oder Kaffee an der Bar.
Auch der Kampf der Technik mit den Formatwechseln 4:3 und 16:9 gab Gesprächsstoff.
Alles in Allem ein gelungener Filmnachmittag.
PUBLIKUMSPREIS |
-
Nr.
Autor
Film-Titel
Kat.
Dauer
Auszeichnung
1
Ernst Hediger
BA 609 im Test
DOK
5
DIPLOM
2
Hermann Hirt
Wo Kunst und Können sich treffen
DOK
10
DIPLOM
3
Stefan Studer
Who Cares?
DOK
22
GOLD
4
Roger Stoll
JU52 – Ein Club hebt ab
FK
3.2
DIPLOM
5
Ernst Hediger
De Hans im Glöck
FK
3
DIPLOM
6
Dieter Böger
Ein neuer Sportbelag
DOK
4
DIPLOM
7
Dieter Koller
3h
FIC
18.5
BRONZE
Angeklicktes Bild erscheint oben!
Unserer Jury ein grosses DANKESCHÖN für ihre kompetente Bewertung unserer Filme!
Ernst Wiederkehr, Präsident Filmclub Seetal
Oliver Kuhn, Chefredaktor TELE 1
Claudia Schwingruber, Schauspielerin
BEGRÜNDUNG DER JURY
Juryberichte in der Reihenfolge der Projektion:
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Ernst Hediger |
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Titel |
BA 609 im Test
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Kategorie - Dauer |
DOK - 5'
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Kritik |
Die Begeisterung und das grosse technische Verständnis für Flugobjekte des Autors kommen im Film gut zur Geltung. Das Werk lebt von vielen Details zum BA 609. Der Autor scheint mit den Testpiloten und Technikern vertraut zu sein. Trotzdem fehlen leider die Bilder aus dem Cockpit oder Subjektiven während des Fluges. Die Menge an Effekten, welche in der Postproduktion eingesetzt wurden, wirken aufgesetzt und störend. Sie vermögen den Inhalt zu keinem Zeitpunkt zu stützen. Die grosse Detailkenntnis über das Objekt vermag nicht über den Umstand hinweg zu täuschen, dass dem Film eine eigentliche Story fehlt. Das Werk wirkt wie eine Aneinanderreihung von einzelnen Aspekten zum Testprogramm. Die unsauberen Audioschnitte verstärken diesen Eindruck in unangenehmer Weise. Die Jury bemängelt zudem, dass für die Aufnahmen gerade im grossen Brennweitenbereich kein Stativ benutzt wurde. Dadurch sind viele Bilder teilweise stark verwackelt.
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Auszeichnung: |
DIPLOM
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Hermann Hirt |
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Titel |
Wo Kunst und Können sich treffen
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Kategorie - Dauer |
DOK - 10'
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Kritik |
Der Film lebt von den überraschenden, teilweise lustigen Anekdoten über den Künstler Jean Tinguely. Das Werk bietet eine Fülle an Informationen zum Leben und Schaffen des grossen Schweizer Künstlers. Die Jury kommt jedoch zum Schluss, dass die gewählte Form diesem Inhalt nicht gerecht wird. Besonders im ersten Teil kommt es immer wieder zu Bild und Ton-Scheren (Kommentar und Bild passen nicht zueinander). Der Autor hat es zudem verpasst, in der Postproduktion entsprechende Aufnahmefehler auszumerzen (Schnitt nach, statt vor Wackler, einige unscharfe Bilder, totaler Tonausfall). Mut zur Konzentration auf wenige, allenfalls entscheidende Werke des Künstlers, hätten dem Film gut getan. In der Fülle gehen einzelne Ausstellungsstücke unter und es bleibt dadurch wenig hängen. Die Vertonung wirkt hemdsärmlig und teilweise monoton, ist aber im Dialekt in der richtigen Sprache abgehalten. Die Wahl einer etwas weniger auffälligen Schrift hätte den Inhalt unterstützt, statt von ihm abgelenkt. Die Jury stellt fest, dass sich der Autor offensichtlich intensiv mit dem Schweizer Künstler auseinandergesetzt hat, kann den Zusammenhang zwischen Titel und Film allerdings nicht herstellen.
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Auszeichnung: |
DIPLOM
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Stefan Studer |
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Titel |
Who Cares?
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Kategorie - Dauer |
DOK - 22'
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Kritik |
Das Filmdokument vermag durch die Nähe und Unmittelbarkeit, das Elend in seiner ganzen Ausprägung sicht- und spürbar zu machen. Dem Autor gelingt es, einem bereits abgenutzten Thema ein neues Gesicht zu geben. Der Film ist geprägt von vielen Einzelgeschichten, welche eine Vertiefung einzelner Facetten leider verunmöglicht. Die Jury ist überzeugt, dass sich die Konzentration auf einen oder wenige Teilaspekte lohnen würde und der Film so an Substanz (Tiefe) gewinnen könnte. Das Mixen von (animierten) Fotografien und tatsächlichen Filmaufnahmen haben den Film eher unruhiger gemacht, als unterstützt. Wie es scheint, hat sich der Autor eingehend mit dem Drehort Kibera auseinandergesetzt. Die hohe Dichte an Informationen zeugen davon. Um die ganze Tragweite überhaupt wirken zu lassen, wären kürzere oder auch längere Passagen ohne Kommentar (dafür vielleicht mit O-Ton) bestimmt wohltuend gewesen. Trotz der starken Betroffenheit, die der Film auszulösen vermag, täuscht er nicht über Mängel in der technischen Umsetzung hin. Verwackelte Bilder und Unschärfen hätten spätestens durch die Postproduktion eliminiert werden müssen. Einzelnen Passagen fehlt leider auch die Bildergeschichte. Streckenweise kommt das Gefühl eines bebilderten Radiobeitrages auf. Die Jury vermutet, dass bei Teilen des Filmes in der Verarbeitung der Text vor dem Bild entstanden ist. Die Jury gratuliert dem Autor vor allem zur offensichtlich intensiven Vorarbeit und Recherche. Sie ist überzeugt, dass sie Grundstein für die Authentizität des Bildmaterials ist. Alleine die Chance, diese Bilder überhaupt drehen zu können, rechnet die Jury dem Werk und seinem Autor hoch an. Sie will den Autor ermutigen, dieses Projekt weiter voran zu treiben. Das Potential ist deutlich spürbar.
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Auszeichnung: |
GOLD
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swiss.movie |
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Roger Stoll |
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Titel |
JU52 – Ein Club hebt ab
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Kategorie - Dauer |
Freie Kategorie - 3' 20''
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Kritik |
Der Film beginnt mit schönen Grossaufnahmen. Bild und Musik passen am Anfang sehr gut aufeinander, was im zweiten Teil leider ausbleibt. Im Gegensatz zur ruhig dahinknatternden Tante JU wirkt die Musik dann hart, was auch auf die Schnittfolge zutrifft. Die aus dem fliegenden Flugzeug gedrehten Bilder vermögen in einzelnen Passagen durch die Ruhe zwar zu gefallen, unterscheiden sich aber zu wenig (fast keine Einstellungswechsel). Dies hat einen repetitiven Charakter zur Folge. Die Jury kommt zum Schluss, dass der Titel falsch gewählt ist, da der Verein insgesamt eine verschwindende Rolle spielt. Das Werk könnte vielmehr als Film für einen Verein, nicht aber für ein unbeteiligtes Publikum, seine Wirkung entfalten. Die Jury bedauert es zudem, dass eine eigentliche Handlung fehlt und sich der Blick ins Cockpit auf ein deutlich zu kurzes Minimum beschränkt. Die Effekte – in erster Linie das von hinten beleuchtete Matterhorn – wirken aufgesetzt und störend. Die Jury ist überzeugt, dass der Film für die Teilnehmenden des Clubausfluges ein spannendes Dokument darstellt und findet die Wahl der Kategorie deshalb passend.
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Auszeichnung: |
DIPLOM
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Ernst Hediger |
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Titel |
De Hans em Glöck
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Kategorie - Dauer |
Freie Kategorie - 3'
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Kritik |
Der Film beginnt mit teilweise sehr schönen Einzelaufnahmen zum Thema Natur und Frühling. Diese wollen für die Jury allerdings nicht in eine Geschichte passen, sondern präsentieren sich vielmehr wie der Blick in ein Fotoalbum. Auf die gepflegten Bilder zu Beginn folgen leider fast ausschliesslich Aufnahmen aus der Hand. Diese sind oftmals sehr verwackelt. Ein Teil des offenbar wesentlichen Inhalts – Geschichte im Spital – geht an der zentralen Stelle infolge Tonprobleme komplett unter. Es ergeben sich Ton-Bild-Scheren. Zudem wirkt der Film für die Jury anbetracht der Kürzestepisode sehr lang. Der Autor hat sich bestimmt für die richtige Kategorie entschieden.
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Auszeichnung: |
DIPLOM
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Dieter Böger |
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Titel |
Ein neuer Sportbelag
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Kategorie - Dauer |
DOK - 4'
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Kritik |
Der Film besticht durch teilweise überraschende Informationen. Diese vermögen leider nicht darüber hinweg zu täuschen, dass dem Film der eigentliche Handlungsstrang fehlt. Die Einzelheiten wirken beinahe belanglos aneinandergereiht. Auch handwerkliche Mängel, wie beispielsweise viele unscharfe und verwackelte Handaufnahmen im grossen Brennweitenbereich laufen einer stimmigen Geschichte entgegen. Orientierungsbilder oder eine Einordnung fehlen und lassen den Betrachter oftmals führungslos. Der laute Ambi-Ton überdeckt streckenweise den Kommentar und macht einzelne Passagen unverständlich. Das vorliegende Filmdokument mag für die beteiligten Handwerker einen grösseren Wert darzustellen, als dies für ein unbeteiligtes Publikum der Fall ist.
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Auszeichnung: |
DIPLOM
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Dieter Koller |
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Titel |
3h
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Kategorie - Dauer |
FIC - 18' 30"
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Kritik |
Die facettenreiche Geschichte besticht streckenweise durch stimmungsvolle Nachtaufnahmen und viele schöne Drehorte. Die Musik fügt sich passend in die Stimmung des Filmes ein. Allerdings wirkt die Produktion trotz grossen personellen Aufwands über weite Teile uninspiriert. Kamerafahrten und Einstellungen wollen in der Betrachtungsweise der Jury nicht in die Geschichte passen oder sind sogar falsch gewählt (Beispiel: Frosch- statt Vogelperspektive für den Ausdruck der Hoffnungslosigkeit. Der Protagonist wirkt dadurch mächtig, statt winzig und mit seinen Problemen alleine gelassen). Der vielschichtig komponierten Geschichte fehlt leider die Dramaturgie. Spannende Momente oder ungeahnte Wendungen bleiben aus. Das Ende und auch die Quintessenz wirken daher beliebig. Zudem hat sich offenbar in der Postproduktion ein (der Jury unerklärbares) äusserst störendes rotes Blinklicht am rechten Bildrand eingeschlichen. Die Musik passt in Bezug auf Melodie und Instrumentierung, sowie Text ideal zum Film. Ebenso fügen sich die Schriftbilder im Vor- und Abspann stimmig ins Werk ein.
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Auszeichnung: |
BRONZE
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Ad-hoc-Organisation: hagi